Antworten auf häufig gestellte Fragen zu ambulanten Operationen und Narkosen
Operation und Narkose – Warum ambulant?
Im Rahmen einer ambulanten Narkose verlassen Sie Ihre häusliche Umgebung im Gegensatz zu einer stationären Operation nur für den Tag der Operation. Operation, Vor- und Nachbehandlung erfolgen durch den Ihnen vertrauten operierenden Facharzt oder Ihren Hausarzt. Ein mehrfacher Wechsel der behandelnden Ärzte, wie bei Klinikbehandlungen oft üblich, entfällt. Die medizinische Kontrolle bleibt damit stets in wenigen kompetenten Händen. Bei uns werden Sie ausschließlich von erfahrenen Fachärzten operiert, die über langjährige OP-Erfahrung auf ihrem jeweiligen fachärztlichen Spezialgebiet verfügen. Anders als im Krankenhaus kennen Sie Ihren Operateur.
Kann es passieren, dass ich während der Operation aufwache?
Sie können unbesorgt sein: Während der gesamten Dauer der Operation überprüft der Anästhesist ständig die Tiefe der Narkose, die er dank moderner Narkosemittel sehr genau einstellen kann. Es kommt daher nicht vor, dass ein Patient während der Operation aufwacht oder Schmerzen verspürt.
Muss ich Angst haben, aus der Narkose nicht mehr aufzuwachen?
Vollnarkosen sind heute so sicher wie nie zuvor in der Geschichte der Medizin und werden ständig durch neue Forschungsergebnisse in ihrer Verträglichkeit verbessert. Für körperlich normal belastbare Patienten ist das Risiko von Komplikationen während der Narkose sehr gering. Nur in äußerst seltenen Fällen kann es zu Komplikationen kommen, die in der Regel auf die Vorerkrankungen des Patienten zurückzuführen sind. Gerade beim ambulanten Operieren sind die Komplikationsraten anerkannt gering.
Können Erbrechen oder Übelkeit nach der Operation auftreten?
Dies ist möglich, wenn auch wesentlich seltener als früher, dank verbesserter Narkosemittel. Ob Ihnen nach der Narkose übel wird oder Sie erbrechen müssen, hängt von Ihrer Konstitution und der Art des medizinischen Eingriffs ab. Bei bekannter Veranlagung können wir Ihnen vorbeugend gut wirksame Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen geben. Lassen Sie uns dies bitte vor der Operation wissen.
Was soll ich zur Operation mitbringen bzw. beachten?
Bringen Sie bitte bequeme Kleidung für den Heimweg mit, da Sie in den meisten Fällen nach der Operation einen Verband tragen. Sollten Gehstützen, Knieschienen, Spezialschuhe, Antithrombosestrümpfe zur Nachbehandlung erforderlich sein, bringen Sie diese bitte am Operationstag mit.
Erforderlichenfalls haben Sie entsprechende Rezepte von Ihrem Operateur beim Vorgespräch erhalten. Wird Ihr Kind operiert, sollte das Lieblingskuscheltier nicht fehlen.
Bitte unterstützen Sie uns bei der Einhaltung hygienisch einwandfreier Operationsbedingungen. Duschen Sie am Morgen des Operationstages. Tragen Sie frische, saubere Unterwäsche und weite, bequeme Kleidung.
Es erleichtert uns die Arbeit, wenn Sie am Tag der Operation kein Make-up, keine Gesichtscremes und keinen Nagellack verwenden. Bei Operationen an Hand oder Fuß schneiden Sie bitte Ihre Nägel kurz und reinigen Sie sie in einem Seifenbad.
Bitte organisieren Sie den Rücktransport nach der Operation rechtzeitig. Sie sind nicht verkehrstüchtig und benötigen eine Begleitperson, die Sie nach Hause bringt. Der Transport vom OP-Zentrum nach Hause kann auch durch einen Krankentransport erfolgen. Wichtig ist aber, dass Ihnen dort eine Betreuungsperson zur Verfügung steht, die in der ersten Nacht bei Ihnen bleiben muss. Sie dürfen nicht alleine zuhause sein. Sie sollten sich für die Zeit im Aufwaschraum nach der Operation eine Kleinigkeit zu essen und etwas zu trinken mitbringen. Gerne versorgt Sie auch die im Haus befindliche Cafeteria.
Warum darf ich vor der Operation nichts essen und trinken?
Durch die Vollnarkose werden neben dem Bewusstsein und der Schmerzempfindung auch die wichtigen Schutzreflexe (z. B. Schluck- und Hustenreflex) ausgeschaltet. Es besteht daher die Gefahr, dass Mageninhalt in die Luftröhre gelangt (sog. Aspiration). Folgen könnten dann eine Lungenentzündung oder Schädigungen der Lunge sein. Das Risiko einer Aspiration ist beim nüchternen Patienten erheblich verringert und dient Ihrer Sicherheit. Sie sollten sich aber für die Zeit im Aufwaschraum nach der Operation eine Kleinigkeit zu essen und etwas zu trinken mitbringen. Gerne versorgt Sie auch die im Haus befindliche Cafeteria.
An wen kann ich mich wenden, wenn ich nach der Operation Schmerzen bekomme oder ein anderes Problem auftritt?
Der Sie behandelnde Operateur ist hier die beste Anlaufstelle. Stellen Sie bitte sicher, dass Sie die entsprechende Telefonnummer griffbereit haben, die er Ihnen bei der Entlassung aus dem OP-Zentrum zur Verfügung stellen wird. Ebenso erhalten Sie die Rufnummer Ihres Narkosearztes. Zu den regulären Öffnungszeiten können Sie sich natürlich auch an unsere kompetenten Mitarbeiterinnen im Ärztezentrum wenden. Außerhalb der normalen Sprechzeiten erreichen Sie in lebensbedrohlichen Notfällen über die Telefonnummer 112 den örtlichen Rettungsdienst/Notarzt oder unter der Telefonnummer 116 117 den ärztlichen Bereitschaftsdienst.
Wann findet das Narkosevorgespräch statt?
Wichtige Informationen zur Narkose erhalten Sie schon durch Ihren Operateur beim Vorgespräch, ebenso den Aufklärungsbogen der Anästhesie. Sie haben so die Möglichkeit, über das Besprochene und Gelesene nachzudenken und darüber schlafen. Zur persönlichen Kontaktaufnahme erhalten Sie beim Vorgespräch mit dem Operateur auch die Telefonnummer Ihres Narkosearztes. Bei jungen, gesunden Menschen ist oft ein kurzes Gespräch am Morgen des Operationstages mit dem Narkosearzt ausreichend. Bei Fragen, relevanten Begleiterkrankungen oder auffälligen Befunden in der präoperativen Vorbereitung Ihres Hausarztes empfiehlt sich auch ein Beratungsgespräch beim Narkosearzt vorab.
Darf ich am Tag der Operation meine Medikamente einnehmen?
Bitte besprechen Sie die Einnahme von Medikamenten während des Vorgesprächs mit dem Anästhesisten. In aller Regel spricht nichts gegen die Einnahme Ihrer üblichen Medikamente am Operationstag mit einem kleinen Schluck Wasser. Bestimmte Medikamente sollten präoperativ pausiert werden, hierauf weist Sie Ihr Operateur im Vorgespräch hin.
Kann ich auch mit einer Erkältung operiert werden?
Es ist möglich, ambulante Operationen auch bei einer leichten Erkältung durchzuführen, insbesondere bei Kindereingriffen. Dies hängt aber vom operativen Eingriff und Ihren möglichen Vorerkrankungen ab. Wenn Sie eine Erkältung zum Zeitpunkt des Operationstermins haben, wenden Sie sich bitte einen Tag vor dem Eingriff telefonisch an Ihren Operateur oder Anästhesisten. Er wird Sie dann gern im Einzelfall beraten.
Wann kann ich das Operationszentrum verlassen?
Im Normalfall können Sie zwei bis drei Stunden nach der Narkose nach Hause gehen. Voraussetzung für die Entlassung ist, dass Sie sich wohl fühlen und alle wichtigen Körperfunktionen wieder normal sind. Sie benötigen eine Begleitperson.
Kann ich nach der Operation mit dem Auto nach Hause fahren, wenn ich mich fit fühle?
Nein, Sie dürfen 24 Stunden nach der Narkose aus verkehrs- und versicherungsrechtlichen Gründen nicht Auto fahren, selbst wenn Sie sich leistungsfähig fühlen. Sie benötigen einen Fahrer bzw. einen Krankentransport.
Wie bereite ich mein Kind auf die anstehende Operation vor?
- Kommen Sie mit Ihrem Kind zum Narkosevorgespräch.
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind schon vor dem Eingriff Themen wie Narkose, Arzt und Operation altersgerecht an. Sprechen Sie positiv über Ärzte und Behandlungen. Mit Vorschulkindern können Sie z. B. mit einem Spielzeug-Arztkoffer am Kuscheltier die kommende Situation “durchspielen”.
- Verharmlosen Sie die Behandlung nicht. Dazu gehört auch das Ansprechen von Schmerzen, die nach der Operation auftreten können.
- Versuchen Sie, die eigene Nervosität zu unterdrücken.
- Haben Sie Vertrauen in unser Können und unsere Erfahrung. Für Sie ist die Operation eine Ausnahme, für uns ist es unsere tägliche Arbeit.
- Lassen Sie Ihr Kind sein Lieblingskuscheltier mitbringen.
- Informieren Sie uns über besondere Eigenheiten oder Angewohnheiten Ihres Kindes.
Werde ich Schmerzen nach der Narkose haben?
Schmerzen nach einer Operation sind nicht vollständig zu vermeiden. Durch gute Lagerung des operierten Körperteils, Kühlung und Medikamente können sie aber auf ein sehr gut erträgliches Maß reduziert werden. Bereits während der Operation werden Ihnen individuell dosierte schmerzlindernde Medikamente verabreicht. Im Anschluss werden Sie im Aufwachraum betreut. Auch hier erhalten Sie schmerzlindernde Medikamente, wenn dies erforderlich ist.
Für zu Hause verschreibt Ihnen Ihr Operateur ein Medikament und wird die Anwendung ausführlich nach der Operation mit Ihnen besprechen.
Wann kann ich wieder essen und trinken?
Im Regelfall können Sie nach dem vollständigen Erwachen aus der Narkose wieder trinken und – wenn Sie dies gut vertragen – nach Verlassen des OP-Zentrums wieder feste Nahrung zu sich nehmen. Wir empfehlen zum Test zunächst leichte Kost in kleinen Mengen.
Nach Operationen an den Bauchorganen, insbesondere am Darm, benötigt Ihr Körper mehr Zeit, um sich zu erholen. Bitte besprechen Sie das Thema mit Ihrem Operateur und Anästhesisten.
Sie sollten sich für die Zeit im Aufwaschraum nach der Operation eine Kleinigkeit zu essen und etwas zu trinken mitbringen. Gerne versorgt Sie auch die im Haus befindliche Cafeteria.
Ich bin 71 Jahre alt – Bin ich zu alt für eine ambulante Narkose?
Es gibt für eine Operation mit ambulanter Narkose keine Altersbeschränkung. Entscheidend sind Ihre Vorerkrankungen, die Art des anstehenden Eingriffes und Ihre körperliche Belastbarkeit. In einem ausführlichen Vorgespräch werden Sie mit dem Anästhesisten klären, welche medizinische Versorgung für Sie die beste ist. Auf keinen Fall werden wir irgendwelche Risiken eingehen.